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  • ConceptWall 86 Fassaden und ConceptWall 50 Fassaden - Wohnungskomplex Levent Kanyon ansässig in Istanbul, Türkei
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  • The Jerde Partnership/ Tabanlioglu Mimarlik

Levent Kanyon

Istanbul - Türkei - 2006

Istanbul mit seiner ständig wachsenden Bevölkerungvon derzeit 14 Millionen Menschen, ist eine der drei bevölkerungsreichsten europäischen Großstädte.   Die beiden anderen Spieler in dieser Liga sind die Städe London und Paris, mit einer Bevölkerungsdichte die der Hälfte von Istanbul entspricht. Dies ist ein ganz wesentlicher Punkt den man berücksichtigen sollte, wenn man die städtischen Probleme von Istanbul diskutiert. Die außergewöhnliche Topographie und der Bosporus, der die Stadt in zwei Hälften teilt, sind die wesentlichen Eigenschaften, die aus Istanbul eine solch einzigartige Metropole machen, sie sorgen aber auch für riesige Probleme beim Einsatz neuer städtischer Verkehrssysteme. Die Tendenz der freien Marktwirtschaft zielt auf die Erweiterung der Urbanisierung an der Süd-Nord-Achse, entlang des Westufers des Bosporus, was jedoch eine Bedrohung der Wälder und Wasserreservoirs im Norden von Istanbul darstellt. Die Stadtverwaltung der Großstadt versucht deshalb eine Richtung festzulegen, um die Wachstumsachse in Ost- West-Richtung zu verschieben, entlang der Südküste von Istanbul. Die zuletzt durchgeführten Wettbewerbe im Rahmen der Entwicklung neuer Sub-Zentren an beiden Enden der Achse, konnten Zaha Hadid und Ken Yeang im Jahr 2006 für sich entscheiden. Dennoch ist das Ergebnis dieser Weichenstellung noch nicht sichtbar. Neue Bürogebäude und Shopping-Malls werden immer noch nacheinander im nördlichen Geschäftsdistrikt von Istanbul eröffnet und fördern damit weiter eine urbane Entwicklung in dieser Richtung.  

OPEN AIR

Levent-Kanyon ist eines dieser kürzlich eröffneten multifunktionalen Gebäude. Es umfasst einen 26-geschössigen Büroblock, 179 Luxuswohnungen und eine große Shopping- Mall mit Frischluftzirkulation. Was Levent-Kanyon so einzigartig macht, ist das Open-Air-Thema, das für die Einkaufsbereiche umgesetzt wurde. In Istanbul wurde erstmals 1988 eine große Shopping-Mall geöffnet, danach folgten insgesamt 24 weiteren Malls, einige davon auch mit Büros und/oder Wohneinheiten. Diese Gebäude entwickelten sich zu neuen öffentlichen Plätzen in Istanbul, einer Stadt, in der es nur sehr wenige öffentliche Plätze im Freien gibt. Alle diese Gebäude wurden in einer Linie in einem sehr charakteristischen architektonischen Stil entwickelt, der nun schon seit einigen Jahren weltweit anerkannt ist. Die meisten sind umschlossene “Boxen” mit Läden entlang von Korridoren oder Galerien. Levent-Kanyon folgte jedoch nicht diesen anerkannten räumlichen Trend, da es in mehrerlei Hinsicht auch ein großes Investitionsrisiko darstellte. Das grundsätzliche Entwurfskonzept des Komplexes mit einer Grundfläche von 250.000 m2, wurde von ‚Jerde Partnership’ entwickelt, einem großen internationalen Architektur-Designbüro mit der Hauptniederlassung in Los Angeles. ‚Jerde Partnership’ kooperierte mit ‚Tabanlioglu Architects’ aus Istanbul um das Entwurfskonzept auszuarbeiten.

Der Hauptkern des Komplexes besteht aus dem Shopping- und Entertainment-Bereich. Dieser dreistöckige Bereich besitzt sich windende und drehende Freiluft-Galerien, die auf einen zentralen, sich lange dahin schlängelnden, Innenhofbereich hinausgehen. Die Entertainment-Einrichtungen sind in einer großen Kugel untergebracht, welche Teil eines breiten Vordachs über dem Hauptverkehrsbereich ist. Der Gesamteindruck dieses Raumes - eine nahezu künstliche Topographie – ist sehr aufregend, und er hinterlässt bei den Bürgern von Istanbul eine einzigartige Erfahrung, welche sonst in den üblichen boxähnlichen Shopping-Malls einkaufen. Vor der Eröffnung gab es jedoch zahlreiche Spekulationen, ob ein solches Freiluft-Konzept für einen derartigen öffentlichen Platz in Istanbul realisierbar sei, da strenge Winter und heiße Sommer den Alltag stark beeinflussen. Das Einkaufen im Freien ist für die meisten Einwohner von Istanbul kein wirklich neues Konzept, auch wenn sich die meisten Einkaufs-Aktivitäten derzeit auf die Shopping-Malls richten. Die Bewohner von Istanbul schlendern auch gerne durch verschiedene Viertel, in denen es zahlreiche und qualitativ hochwertige Läden gibt, wie beispielsweise die Bagdat Street oder das Nisantasi- oder Beyoglu-Viertel. Levent-Kanyon wurde daher sehr rasch von der Bevölkerung Istanbuls akzeptiert und von fast 2 Millionen Menschen in den ersten vier Monaten besucht.

MULTIFUNKTIONALITÄT

Open-Air-Shopping-Mall-Konzepte werden weltweit immer beliebter, denn Levent-Kanyon ist nicht das einzige Gebäude dieser Art, das von ‚Jerde Partnership’ entwickelt worden ist. Vergleichbare Entwürfe dieser Gruppe sind auch in Korea, China, Polen und den USA zu finden. Ein ähnlicher Ansatz, dann jedoch in einem anderen architektonischen Konzept, wurde bereits auf der asiatischen Seite Istanbuls für die Meydan-Shopping-Mall realisiert, entworfen vom angesehenen britischen Architekturbüro FOA. ‚Shopping-Mall’ ist ein Begriff, der derzeit immer seltener verwendet wird, da Grundstücke in den Stadtzentren immer kostspieliger werden. So umfassen neue Gebäude einen Mix verschiedener Funktionen, die eine Nutzung rund um die Uhr ermöglichen. Der neue Trend geht dahin, Einkaufsmöglichkeiten mit Entertainment, Büro und Wohnfunktionen zu vereinen. Levent-Kanyon ist ein gutes Beispiel für diesen neuen Trend, der eigentlich von der Shopping-Mall Akmerkez stammt, die vor etwa 10 Jahren in Istanbul gebaut worden ist. Auch wenn die architektonische Qualität von Akmerkez ziemlich unbefriedigend war, zeigten sich die Investoren über das multifunktionale Konzept sehr zufrieden. Levent-Kanyon ist ein außergewöhnliches Beispiel für den Wert, den ein gutes Design und ein präzise durchdachtes architektonisches Konzept haben, das für den Kunden zwar einen indirekten, aber sehr wichtigen Vorteil beinhaltet.  

ERFOLGREICHER MIX

Auch wenn man Levent-Kanyon, hinsichtlich eines potentiellen enormen Energieverbrauchs für das Heizen oder Kühlen der Freiluft-Shoppingbereiche kritisiert hat, so wurde unlängst festgestellt, dass das Gebäude weniger Energie verbraucht als eine konventionelle, geschlossene Shopping-Mall. Neben der groß angelegten Nutzung passiver Klimakontrollsysteme, wurde der 26-geschossige Büroblock – der die größte Grundfläche aller Gebäude in dem Komplex besitzt – geschickt für einen geringeren Energieverbrauch entwickelt. Die Markisen an der südlichen Fassade besitzen einen hohen Wirkungsgrad, sowohl funktionell als auch ästhetisch. Die vom Fußboden bis zur Decke reichenden Bürofenster bieten den Benutzern der Büros atemberaubende Ausblicke auf Istanbul. Die Landschaftsgestaltung sowohl innerhalb der Shopping-Mall, als auch auf den Dächern der Wohnblocks, lassen die groß angelegten Perspektiven verschmelzen und verstärken den im Herzen des Komplexes kreierten ‚Canyon- Effekt’. Im Levent-Kanyon-Projekt wurden die Reynaers Aluminium CW 50-Fassadensysteme, CS 68 und CS 77 Tür- und Fenstersysteme, mit einer Gesamt-Grundfläche von 22.000 m2, an Alu-Fensterrahmen und Fassadensystemen verbaut. Das höchste Gebäude von Levent-Kanyon ist ein Büroblock mit einer Gesamthöhe von 150 Metern. Das Gebäude musste erdbebensicher gestaltet werden und nutzte deshalb ein speziell entwickeltes System, das auf dem Fassadensystemen CW 86 von Reynaers Aluminium beruht. Das CW 86-System ermöglicht es, die modularen Fassadenanwendungen mit klassischen Rahmenstrukturen (CW 86) zu positionieren und erlaubte darüber hinaus die Vorfertigung individueller Fassadenpaneele (CW 86-EF) in der Werkstatt. Levent-Kanyon kann problemlos als eines der neuen öffentlichen Plätze von Istanbul akzeptiert werden, denn es ist das Ergebnis einer optimalen Mischung aus einem radikalem Designkonzept, präzisen Detaillösungen, einer geschickten Handelsstrategie und einem mutigen Investor.

benutzt Reynaers Systeme

Beteiligte Akteure

Architekt

  • The Jerde Partnership/ Tabanlioglu Mimarlik

Verarbeiter

  • Fenis Sistem

Fotograf

  • Izzet Keribar

Andere Interessenvertreter

  • Is Real Estate & Investment (Investoren)
  • Eczacibasi Group (Investoren)
  • Tepe (General contractors)